Brauch und Missbrauch

08Apr11

Zur Sprache der Verschwiegenheit: Wo Sprache Gewalt vor ihrem Benanntwerden schützt, gedeihen Schweige-Institutionen und Verschwiegenheitsnetzwerke

Es war Brauch in der Knabenhauptschule Braunau am Inn, 1973, dass die Schüler in den Pausen in Zweierreihen schweigend im Kreis marschierten. Auch, dass die beaufsichtigenden Lehrer bei Disziplinverstößen mit dem Bestrafungsdreischritt “Niederbrüllen, Ohrfeigen, Nachsitzen” vorgingen. Auch, dass in manchen Klassen mit einem Stock geprügelt wurde, der am Beginn des Schuljahres getauft wurde. In den Klassen bildeten sich als Schutz gegen die Gewalt der Lehrer Hierarchien der Gewalt, und als von Lehrergewalt Betroffener war man an ihrem unteren Ende. Die Gewalt wurde so weitergegeben, und aus Angst vor erneuter Gewalt hielt man den Mund, Lehrern, Eltern, Mitschülern gegenüber …

Full article in Der Standard



No Responses Yet to “Brauch und Missbrauch”

  1. Leave a Comment

Leave a Reply

Fill in your details below or click an icon to log in:

WordPress.com Logo

You are commenting using your WordPress.com account. Log Out /  Change )

Facebook photo

You are commenting using your Facebook account. Log Out /  Change )

Connecting to %s


%d bloggers like this: